Bräuche im Jahreslauf – Palmsonntag
“Du bist der Palmesel!” – so wird der ein oder andere am heutigen Tag begrüßt worden sein. Heute ist Palmsonntag, der letzte Sonntag vor Ostern. Gang und Gäbe ist es an diesem Tag, den Langschläfer und Spätaufsteher der Familie mit dem Titel des Palmesels zu krönen.
Am Palmsonntag wird des Einzugs Jesu Christi in Jerusalem gedacht, wobei Christus auf einem Esel in Jerusalem einzog und ihm mit Palmwedeln und dem Ruf: “Hosanna dem Sohne Davids!” als Messias gehuldigt wurde. Daher ist es Brauch, an diesem Tag selbstgebundene Palmbuschen zur Kirche zum “Weihen” (“Poimweih”) zu tragen und nach der Messe an Verwandte und Bekannte zu verschenken. Das ist der ganze Stolz der Kinder. Das Geschick des geschickten “Poimbindens” wird von Generation zu Generation vererbt und weitergegeben. Dabei werden in der traditionellen Form Weidenzweige mit Buchs, (in manchen Gegenden auch mit Stechpalme, Wacholder und Mistel) zu Büscheln gebunden und mit weiß-blauen oder weiß-gelben Bändern verziert.
Wer einen solchen Palmbuschen geschenkt bekommt, darf ihn sich zum Herrgottswinkel stecken und sollte den Schenker, meistens Kinder, mit etwas Geld oder Süßigkeiten belohnen.