Bräuche in der Karwoche
Mit dem Palmsonntag startet die Karwoche. Die Karwoche wird auch als „stille Woche“ bezeichnet und umfasst alle Tage vom Palmsonntag, der Sonntag vor Ostern, bis Karsamstag, der Samstag vor dem Ostersonntag. Die eigentlichen Kartage sind aber Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag.
Letztes Abendmahl
Am Gründonnerstag gedenken Christen des letzten Abendmahls Jesu mit seinen Aposteln. Gründonnerstag hat nichts mit der Farbe Grün zu tun – auch wenn hier traditionell eine grüne Speise auf den Tisch kommt. Der Name leitet sich vom mittelhochdeutschen „grinen“ ab, was so viel wie greinen, also klagen oder weinen bedeutet.
Karfreitag ist der Tag der Trauer, der Buße, des Fastens und des Gebets.
Statt mit Glocken, die bis zum Ostersonntag schweigen müssen, wird am Karfreitag mit sogenannten Ratschen zum Gottesdienst gerufen. Der Karfreitag ist für Katholiken auch der strengste Fastentag in der 40-tägigen Fastenzeit vor Ostern. In der katholischen Kirche gilt der Karsamstag als stillster Tag im Jahr.
Osterfeuer und Speisenweihe
Für die Osternacht versammeln sich Christen meist in den Abendstunden des Karsamstags, manchmal auch in den frühen Morgenstunden des Ostersonntags, in den dunklen Kirchen. Vor vielen Kirchen wird ein Osterfeuer und daran dann die Osterkerze entzündet. Diese wird anschließend feierlich in die Kirche getragen. Die Flamme der Osterkerze wird an alle anderen Kerzen in der Kirche und an die der Gläubigen weitergegeben. Auch werden im Ostergottesdienst die Speisen der Gläubigen wie zum Beispiel Brot, Schinken, Salz, Eier oder Osterlämmer gesegnet.
Emmausgang & “Oarscheibm”
Am Ostermontag, trafen laut Lukasevangelium zwei Jünger auf dem Weg nach Emmaus einen Unbekannten. Erst später erkannten sie ihn als Christus und verkündeten in Jerusalem die Auferstehung des Herrn. In vielen ländlichen Regionen, werden am Ostermontag Bräuche gepflegt, die auf dem Gang der Jünger nach Emmaus gründen, dazu gehört der Osterspaziergang oder der Besuch bei Verwandten.
Ein zentrales Symbol an Ostern ist das bunte und bemalte Ei. Die christliche Kirche übertrug diese Symbolik auf die Auferstehung Jesus Christus – wie das Küken durch die Schale bricht, sei Jesus lebend aus dem Felsengrab gekommen. Neben dem „Oarbecka“ wird auch das „Oarscheim“ gerne mit der ganzen Familie und Freunden zur Freude aller praktiziert. Dazu freuen sich Groß und Klein beim Osternesterl suchen.
Heuer wohl nur im kleinen Kreis – aber laßt euch die Freude nicht nehmen!
Text: Erika Spohn, Foto: Agnes Bergbauer