Drei Weise aus dem Morgenland
Die “Heiligen Drei Könige“ waren die Weisen aus dem Morgenland, von denen das Matthäusevangelium berichtet: „Und sie sahen das Kindlein, warfen sich nieder, huldigten ihm, taten ihre Schätze auf und brachten ihm Gold und Weihrauch und Myrrhe“.
Ihre heutigen Namen tauchten erstmals im 6. Jahrhundert auf und wurden im 9. Jahrhundert volkstümlich.
Ausräuchern und Dreikönigswasser
Die Nacht zum Dreikönigstag ist die letzte der zwölf geheimnisvollen Nächte, der Rauhnächte. Reiches Brauchtum hat sich um diesen Tag gebildet. Die bösen und guten Mächte begegnen noch einmal dem Menschen in seiner Behausung. Den dunklen Kräften trotzt der Mensch mit dem Ausräuchern. Auf die Kohlen werden Weihrauchkörner gestreut und man geht betend durch das Haus. Das Dreikönigswasser, das am Neujahrsgottesdienst geweiht wurde, wird in den Räumen des Hauses vom Keller bis zum Dachboden, in Scheunen und Ställen gesprengt. Somit ist der Zugriff zu Wohnung und Stall den bösen Geistern verwehrt.
Ansingen zu Dreikönig
Ein sehr beliebter und weit verbreiteter Brauch in den Tagen zwischen Neujahr und dem Dreikönigstag ist das „Heiligdreikönig“-Ansingen. Die Heiligen Drei Könige (meist verkleidete Kinder bzw. Ministranten als Sternsinger) ziehen von Haus zu Haus und beschriften nach der Überbringung ihrer Botschaft mit geweihter Kreide die Haustüren mit dem Kürzel C+M+B umrahmt von der aktuellen Jahreszahl. Die drei Buchstaben stehen für den Segensspruch „christus mansionem benedicat“, der übersetzt „Christus segne dieses Haus“ bedeutet.
zum Bild: Sternsinger-Gruppe von 2019
Dreikönigslied:
Wir heiligen Drei König, wir kommen von fern, wir suchen den Heiland, den göttlichen Herrn.
Da stehet vor uns ein hell leuchtender Stern, er winkt uns gar freundlich, wir folgen ihm gern.
(Volksgut)
Text: Erika Spohn
Beitragsbild (Reliefbild in der der Kirche St. Nikolaus Mittenkirchen): Alexandra Url
Sternsinger-Bild: Christine Hermann
