Musikalische Erinnerungen
Um das Brauchtum um Josefi am 19. März etwas zu fördern, hatte sich unser Verein Ende der 90er Jahre überlegt einen eigenen Josefi-Hoagascht zu veranstalten. Sieben Jahre lang, von 1999 – 2005, luden unsere Musikwarte in jedem Jahr ein Auswahl an sehr guten Volksmusikgruppen aus Nah und Fern zu uns in den Bürgersaal ein. Das lockte natürlich auch viele Freunde der echten Volksmusik an.
„Gmiatlicher“ Hoagascht
Echte Volksmusik braucht keinen Verstärker
Bubi Neumaier
Jedes Jahr fanden sich wieder ausgewählte Sänger, Musikanten und auch eine stetig wachsende Zahl an Zuschauern zu einem „gmiatlichen“ Hoagascht zusammen. Unser langjähriger Volksmusikwart Georg Weitzbauer führte hier, neben unserem damaligen Brauchtumswart Gerhard Ellmauer, in gekonnter Weise durchs Programm.
Mitwirkende Gruppen
Hier ist eine Auswahl der Mitwirkenden Gesangs- und Musikgruppen:
Waldheimer Viergsang
Josefi Musi
Feilnbacher Ziachduo
Willinger Gitarrentrio
Höslwanger Saitenmusi
Göttinger Dreigsang
Pfraundorfer Dirndl
Johanni Musi
Loambuckl Musi
Neukirchner Dreigsang
Talberg Gitarren-Musi
Höglinger Stubnmusi
Mangfallstoana Dreigsang
Waller Zithermusi
Bäuerinnen Musi
Niklasreuther Dirndl
Höglinger Sänger
Göttinger Hausmusi
Oberwöhrer Zwoagsang
Ko Bi Dirndl
Baumgartner Viergsang
Geschwister Stuhlmüller
Schuster Musi
Leitzachtaler Stubnmusi
Muistoa Musi
D’Soatnzupfa Gitarrenmusi
Heufelder Fleitlmusi
Huafnogl Musi
Letzter Josefi-Hoagascht 2005
Die große Anzahl der im Frühjahr stattfindenden Hoagarten und Frühjahrssingen zwangen den Trachtenverein Bruckmühl 2005 schließlich dazu, einen Hoagascht in den darauffolgenden Jahren, an einem anderen Termin abzuhalten.
Josefi ist ein Feiertag
In Bayern wird dieser Tag Josefi genannt und in der Schweiz Seppitag. In Österreich und Bayern war dieser Tag bis ins Jahr 1968 ein Feiertag und in Italien war der Josefstag bis 1977 gesetzlicher Feiertag. Es gibt aber immer noch vereinzelte Regionen und Länder, in denen der Josefitag ein Feiertag ist, so zum Beispiel in den überwiegend katholisch bevölkerten Kantonen der Schweiz, außerdem noch in Spanien, Kolumbien, Liechtenstein und Costa Rica.
Brauchtum
Mehr und mehr verliert der Josefitag an Bedeutung. Besonders in den letzten 30 Jahren sind die verschiedenen Josefi-Bräuche fast gänzlich verschwunden. Haben früher alle Josefs meist am 19. März eine Freifahrt, freien Eintritt, ein Freigetränk und ähnliche Vergünstigungen erhalten, so kann das zwar immer noch vereinzelt vorkommen, aber dieser Brauch tritt auch mehr und mehr in den Hintergrund.
Wie in der Augsburger Allgemeinen von 2018 zu lesen ist, gibt es aber immer noch für alle Josefs, Josefas und Josefinen etwa im oberbayerischen Kloster Andechs eine Maß geschenkt und am Wendelstein können alle „Bepperl“ kostenlos mit der Bergbahn fahren, denn es gehe darum, dass das Brauchtum zum Josefi-Tag nicht ganz in Vergessenheit gerät, so die Sprecherin Claudia Steimle. (Bepperl ist übrigens die bairisch geschlechtsneutrale Form).
Bauernregeln
Die Bauernregeln basieren auf langjährig gesammelten Beobachtungen von Bauern über das
Wetter. Da gerade sie auf das Wetter angewiesen waren und sind, ist es nicht verwunderlich,
dass sie jahrhundertelang ihre Beobachtungen in Form von Reimen, den „Bauernregeln“,
festhielten.
Zum 19. März gibt es einige dieser Bauernregeln:
„Ist’s am Josefstag schön, kann’s nur gut weitergehen.“
Bauernregeln
„Ist es klar am Josefstag, spart er uns viel Not und Plag.“
„Josef klar, gibt ein gutes Honigjahr.“
„Ein schöner Josefstag bringt ein gutes Jahr.“
Text zum „Josefi Hoagascht“: Alexandra Url
Text zum Brauchtum an Josefi: Erika Spohn
Quelle: http://www.brauchtumsseiten.de/
Fotos: Alexandra Url
Plakate: Vereinsarchiv