Neue Vereinsheimat
Wo Tanja Mertes und Sonja Kober mit ihren Kolleginnen noch für ein paar Monate Bücher, Comics, Zeitschriften, DVDs und CDs ausgeben und zurücknehmen, werden mittelfristig die Trachtler ihre neue Vereinsheimat bekommen
Nachdem 28190 Bücher, Comics, Zeitschriften, DVDs und CDs im Spätherbst in der neuen „Kulturmühle“ ihre neue Heimat gefunden haben, sorgen vier Bruckmühler Ortsvereine unter der Federführung der Bruckmühler Trachtler für neues Leben im ersten Stock des Bürger- und Feuerwehrhauses
Bruckmühl (tn) – Nach 18 Minuten Sachvortrag samt Beratung war die Sache um den Tagesordnungspunkt 7 „vom Tisch“. Der Bruckmühler Marktausschuss stimmte ohne Gegenstimmen in der April-Sitzung dem Antrag auf Neueinteilung von Räumen im Bürgerhaus nach dem Auszug der Gemeinde-Bücherei zu.
Heißt im Klartext: Nach dem Umzug der Gemeindebücherei in die neue „Kulturmühle“ am Bahnhof, können vier Ortsvereine unter der Federführung des Trachtenvereins „D’Wendlstoana“ die freiwerdenden Räume für ihre Vereinszwecke nutzen.
Rückblick
„Es ist eine gute und vor allem sinnvolle Entscheidung, die sich positiv auf die Jugendarbeit und Brauchtumspflege auswirken wird“, lautete vor Jahresfrist das einhellige Fazit der Mitglieder des Bruckmühler Kommunalplenums zur Umnutzung der Räume der Gemeinde-Bücherei. Bei einer damaligen Begehung verständigten sich Gemeindevertretung, Feuerwehr und Trachtenverein einvernehmlich auf folgenden Lösungsansatz:
Die Freiwillige Feuerwehr nutzt künftig alle Räumlichkeiten im Keller-, als auch im Erdgeschoss. Im ersten Stock sollte eine Hälfte der Büchereifläche von 75 m2 zum Aufenthalts- und Besprechungsraum für die Trachtler ausgebaut, die weiteren 75 m2 durch eine mobile Faltwand zu einen multifunktionalen Raum zur Nutzung auch von anderen Bruckmühler Ortsvereine umgebaut werden. So können beide Teilbereiche in einem „Ruck-Zuck-Verfahren“ in einen großen Veranstaltungsraum umfunktioniert werden.
Statikproblem – neuer Konses gefunden
„So weit, so gut die Theorie“, blickte Markus Zehetmaier nun in der April-Sitzung zurück. Nach Darstellung des Leiter Wirtschaftsförderung und Liegenschaften tauchte bei der praktischen Umsetzung und weiteren Detailplanungen dann aber ein Statik-Problem dergestalt auf, dass vor 45 Jahren zwei anstatt einer tragenden Säule verbaut wurden. „Dies macht die Zweiraum-/Ein-Raum Planungen zu Nichte“, brachte Zehetmaier die Sachlage auf den Punkt.
Auf Basis dieser Umstände wurde ein neuer Konsens gefunden:
Der Trachtenverein möchte die Gesamtfläche von 150 Quadratmeter nutzen und in Eigenregie ausbauen, ist aber bereit, die entsprechenden Räumlichkeiten dem Partnerschaftsverein Bruckmühl/Bruck an der Leitha, dem Rauchclub Bruckmühl und dem Altersvereins Edelweiß zur Verfügung zu stellen.
einstimmiger Beschluß
Zweiter Bürgermeister Klaus Christoph, CSU/PW, lobte das gute Miteinander der beteiligten Vereine unter der Federführung der Trachtler. Fraktionskollege Christian Kastl bezeichnete den neuen Nutzungsantrag als „gute Lösung“. BP-Rat Georg Oswald zeigte sich erfreut, dass die Trachtler nach über 30 Jahren endlich aus den dunklen Kellerräumen rauskommen und sich ein neues, eigenen Vereinsheim gestalten können.
Josef Staudt, SPD/PU, regte an, aufgrund der steigenden Kosten auf dem Bausektor die dafür notwendigen Planungen und Umbauten so schnell als möglich in Angriff zu nehmen. „Das können wir leider so nicht in der gewünschten Kürze umsetzen, dafür fehlen uns einfach die personellen Ressourcen“, musste Markus Zehetmaier den Vorschlag des SPD/PU-Rates „bremsen“. In Summe stimmte der Marktausschuss dem neuen Antrag des Bruckmühler Trachtenvereins mit einem einstimmigen Beschluss zu.
Trachtenverein übernimmt Innenausbau
Das damit verbundene Thema „Brandschutz“ als auch die Einstellung, der für die Umbauarbeiten erforderlichen Haushaltsmittel, obliegen der Gemeindeverwaltung. Der Trachtenverein D’Wendlstoana übernimmt die Kosten für den Innenausbau seines Raumes. Von den Planungen unberührt bleibt der so genannte Bürgersaal mit Küche. Der steht auch weiterhin allen Bruckmühler Vereinen zur Verfügung.
Text + Bild: Torsten Neuwirth
